Von der Idee zum Tee

Toggenburger Goldmelissentee? Die Goldmelisse stammt ursprünglich vom amerikanischen Kontinent und wird in Europa meist nur als Gartenpflanze angebaut. Aber es gibt sie trotzdem: Die Toggenburger Goldmelisse. Und zwar seit 1988:
Aufgrund der guten Wirkstoffe, die denen des Thymians sehr ähneln und des sehr angenehmen Geschmacks eignet sich die Goldmelisse hervorragend als Teekraut. Als Teeverarbeiter und Spezialist im Bereich heimischer und exotischer Teekräuter erkannte die Morga das Potential der Pflanze sehr früh und lanciert ein Projekt, um abzuklären, ob die Pflanze als landwirtschaftliches Rohprodukt im Toggenburg angebaut werden kann.

Bereits 1988 konnten auf dem Morga-eigenen Versuchsareal 197 kg Goldmelisse geerntet werden. Diese wurden anhand neuster Technologien zu Teefeinschnitt verarbeitet und als Doppelkammerbeutel im Gesundheitsfachhandel angeboten.
Nach den erfolgreichen Anbauversuchen baute Morga Partnerschaften mit lokalen Bauern auf. Die Familie Abderhalden im nahegelegenen Starkenbach, Alt. St. Johann bepflanzte mit grosser Begeisterung ein 10 Aare grosses Feld und erntete bereits im ersten Jahr 212 kg Teekraut.
1992 folgte ein weiteres Anbaugebiet bei der Familie Wenk in Wildhaus. Dieses Feld brachte bereits 734 kg Goldmelissen.
Mit regionalem Anbau zum Erfolg
Die Erfolge mit dem fertigen Produkt – dem Toggenburger Goldmelissentee – zeigten, dass die Morga mit dem intensiven Aufbau der notwendigen Strukturen und den verschiedenen Tests richtig lag. Das Produkt war bereits damals und ist auch heute noch ein sehr beliebtes Produkt, nicht nur bei Toggenburger, sondern vor allem bei Teegeniessern, die den vorzüglichen Geschmack der Goldmelisse, gepflanzt in den Tälern des Toggenburgs nicht mehr missen möchten.
Auch heute noch setzt die Morga auf die Partnerschaften von 1990. Die Goldmelisse hat somit nicht nur einen festen Platz im Teesortiment der Morga, sondern vor allem auch auf einigen wenigen Feldern im Toggenburg gefunden.
Von der Pflanze in den Beutel

Die Bepflanzung findet jeweils im Frühling und im Spätherbst statt. Nebst der normalen Pflege wie dem Unkraut jäten und dem Entfernen kranker Triebe müssen die Pflanzen alle vier bis sechs Jahre ausgetauscht werden, damit eine Verholzung vermieden werden kann.
Geerntet wird Mitte Juli bis Mitte August. Bis dahin sind die Goldmelissen-Stauden bereits auf ca. 180cm gewachsen. Dass das voralpine Klima des Obertoggenburgs der Goldmelisse sehr gut bekommt, zeigen die ausserordentlich gute Qualität der Melissen und die stetige Steigerung der Erntevolumen.
Nach der Ernte durch die beiden Familien wird der Tee bei Morga angeliefert. Die Studen werden sorgfältig geprüft und werden bei der Morga zu Teekraut vearbeitet. Dabei wird das Kraut vorerst in einer Schneidemaschine zerkleinert. Die Kräuter werden anschliessend auf schonende, natürliche Weise getrocknet und in einem zweiten Schritt in Teebeutel abgefüllt und verpackt.

Bis heute hat sich an diesem Prozess kaum etwas geändert. Die verwendeten Maschinen wurden grösser und schneller, der Geschmack und die Wirkstoffe aber vor allem auch die Bepflanzung und die schonende Bearbeitung sind immer noch, wie in den Anfängen.
Wenn Sie das nächste Mal in Alt. St. Johann vorbeikommen und leicht versteckt ein rot-schimmerndes Feld erkennen, dann wissen Sie mit Bestimmtheit, dass Sie im Toggenburg gelandet sind!